24. Romanikpreisverleihung

Bereits zum 24. Mal wird der Romanikpreis für herausragende Leistungen zur Erhöhung der Bekanntheit der „Straße der Romanik“ in Sachsen-Anhalt verliehen.Am 18. Mai im Kloster Wendhusen in Thale durften sich drei Preisträger freuen. Die Jury hatte aus über 20 Vorschlägen die Auswahl zu treffen. Gerade im zurück liegenden 25. Jubiläumsjahr gab es viele Aktivitäten, die den Veranstaltungskalender bunt und reichhaltig gemacht haben.

Zum 12. Mal wird durch das Wirtschaftsministerium ein Sonderpreis, der kommunales Engagement zur touristischen Aufwertung der „Straße der Romanik“ honoriert, in Verbindung mit der Romanikpreisverleihung vergeben.

Nach dem Jubiläumsjahr ist vor dem Jubiläumsjahr: mehr als ¼ Jahrhundert erzählt die „Straße der Romanik“ nunmehr von der Bedeutung Sachsen-Anhalts als Kernland deutscher und europäischer Geschichte und wirkt als Markenkern für das Kulturreiseland Sachsen-Anhalt. In diesem Jahr widmet sich das Land touristisch dem 100. Bauhausjubiläum, welches mit einem kreativen Ansatz und seiner modernen Architektur unser Alltagsleben bis heute prägt.

Einen neuen Ansatz hat auch der diesjährige Preisträger des Sonderpreises, die KulturAkademie Naumburg, gewählt um neue, bildungshungrige Besuchergruppen zu erschließen.

Ziel der Arbeit ist es, aufgeschlossenen und interessierten Gästen die kulturellen Besonderheiten bildender und angewandter Kunst, Geschichte, Architektur und Musik in der Region  Bildungsangebote nahe bringen, Naumburg und die umgebende Saale-Unstrut-Region zu beleben. Dazu wurden Seminare zu mittelalterlichen Schätzen in der Saale-Unstrut-Region entwickelt.

Das Projekt dient der regionalen Vernetzung romanischer Bauwerke in der Region und verfolgt das Ziel neue Gästegruppen in die Region zu locken. Die Seminare finden am letzten Oktoberwochenende statt. Über 800 Gäste aus 15 Bundesländern und dem europäischen Ausland sind seit 2014 dafür nach Naumburg gereist. Die hochkarätigen Seminare, die sich zum Großteil mit romanischer Baukunst an Saale und Unstrut, dem südlichen Teil der Straße der Romanik beschäftigen, werden durch Exkursionen zur Neuenburg, zum Schloss Goseck, dem Naumburger Dom, dem Kloster Schulpforta, der Klosterruine Zscheiplitz, dem Romanischen Haus Bad Kösen, der Eckartsburg, Rudelsburg und Burg Saaleck, der Kirche St. Marien in Freyburg und dem Kloster Memleben ergänzt.

Das Angebot ist inzwischen so beliebt, dass es Anfang des Jahres bereits für Oktober ausgebucht ist. Der Verein KulturAkademie Naumburg vermittelt auf hohem

Niveau ein besonderes Bildungserlebnis. Über 30 Ehrenamtliche aus Naumburg organisieren die Arbeit und kümmern sich um das Wohl der Gäste. Nach eigenen Berechnungen verbleiben bei 100 Teilnehmern etwa 50.000 € in der Region. Der Sonderpreisträger leistet damit einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung der Straße der Romanik und der Tourismuswirtschaft in der Region.

Den Romanikpreis 2018 in Gold erhält Roland Thrän für seine herausragende Tätigkeit im Verein Welterbe an Saale und Unstrut e.V..

Zur Würdigung von Engagement und Aktivitäten, die in besonderer Art und Weise die Attraktivität der Straße der Romanik erhöht haben, ist Herr Thrän in besonderer Weise geeignet. Unter seiner Leitung als Geschäftsführer arbeitet der Verein Welterbe an Saale und Unstrut e.V. seit inzwischen zehn Jahren für die Kulturregion im Süden unseres Landes.

Der Verein hat mit seiner Arbeit die ganze Region für ihr kulturelles Erbe zu begeistern vermocht und eine Identifikationswirkung ohne Parallele in unserem Land erzielt. Er hat ein Kulturlandschaftskataster erstellen lassen und mehr als 3000 Elemente des Früh- und Hochmittelalters entlang der Straße der Romanik kartiert. Mit vielen Veranstaltungen wurde ein Beitrag geleistet, den Südteil der Straße der Romanik bekannt zu machen. In jährlichen „Welterbewandertagen“ erlaufen hunderte Menschen die verschiedenen Stationen der Straße der Romanik im Saale-Unstrut-Raum. Durch Imagekampagnen wie die Aktion „Meine Welt. Mein Erbe“ sind Bürger und Unternehmer der Region in völlig neuer Weise in Kontakt mit den Orten der Straße der Romanik gekommen. Dieses langjährige bürgerschaftliche Engagement hat dem Verein im Juni 2015 bereits die Anerkennung aller drei Landtagspräsidenten der mitteldeutschen Länder in der sog. „Naumburger Erklärung“ eingebracht.

Herr Thrän hat die Arbeit des Vereins im Jahr 2017 zum Erfolg geführt, als auf der Sitzung des UNESCO Welterbekomitees in Krakau/Polen der für die Einschreibung in die Liste des Erbes der Welt konstituierende „außergewöhnliche universelle Wert für den Naumburger Dom“ festgestellt wurde. Als einzigartiges Zeugnis der mittelalterlichen Architektur und Kunst des 13. Jahrhunderts wurde der Naumburger Dom 2018 in die UNESCO-Welterbeliste eingeschrieben.

Herr Thrän hat sich im Oktober 2018 in den Ruhestand verabschiedet, wird dem Vereinsziel aber ehrenamtlich mit unverändertem Elan zur Verfügung stehen.

Die Silbermedaille geht an Christian Schafmeister für eine Serie von 30 Beiträgen in der Mitteldeutschen Zeitung. Anlässlich des Jubiläums „25 Jahre Straße der Romanik“ hat die Mitteldeutsche Zeitung 2018 eine umfangreiche Serie konzipiert und veröffentlicht.  Von Anfang April bis Ende Oktober erschienen ein Mal pro Woche prominent, ausführlich und kombiniert mit hochwertigen Aufnahmen von Andreas Stedtler interessante Beiträge, die maßgeblich dazu beigetragen haben Besucherinteresse zu wecken.

Ziel des Projektes war es, dem Leser herausragende geschichtliche Ereignisse, Persönlichkeiten, Veranstaltungshöhepunkte und Traditionen anschaulich und verständlich näher zu bringen. Auswärtige Gäste sollten dabei ebenso angesprochen werden wie Menschen vor Ort in Sachsen-Anhalt. Der Leser und User sollte informiert, vor allem jedoch neugierig gemacht werden. Zu diesem Zweck wurden besondere Geschichten und Protagonisten, die mit den Bauwerken verbunden sind, vorgestellt.

Die zweite Silbermedaille erhält das Cross- Marketingprojekt „Die Altmark kocht“- Manfred Hippeli. Als Verbindung zwischen Kultur und Kulinarik traf die Veranstaltungsreihe „Die Altmark kocht“ zum 10. Mal auf Unternehmergeist und guten Geschmack. Dabei haben Spitzengastronomen und Köche der Altmark rund um den Hauptorganisator Manfred Hippeli mehrheitlich historische romanische Gemäuer aufgesucht, um ihre Kreationen der Presse und dem Publikum zu präsentieren. Die ausrichtenden Veranstaltungsorte wie das Kloster Arendsee, der Havelberger Dom, die Kirchen in Salzwedel, Kloster Jerichow und das Museumsdorf Diesdorf geben eine beeindruckende Kulisse ab und inspirieren zu regionaler Küche nach historischen Rezepten. Für 2019 stehen der 200. Geburtstag Fontanes und das 100. Bauhausjubiläum Pate für die Veranstaltung, die in Rohrberg  stattgefunden hat. Manfred Hippeli organisierte das jährliche Schaukochen und hat dabei sowohl den Berufsnachwuchs als auch das Berufsimage der gastgewerblichen Berufe im Auge. Für 2018 gab es eigens einen Flyer, der breit in der Altmark gestreut wurde, entsprechend hoch war der Besucherandrang.